Es steckt viel persönliches Leid dahinter, wenn der Kinderwunsch sich nicht erfüllt, keine Frage. Die Grundfrage ist eben immer, in welchem Ausmaß die Solidargemeinschaft für die Linderung dieses Leids beitragen soll und muss.
Auch schwere Krankheiten verursachen viel Leid. Aber auch hier wird nicht alles bezahlt. Nicht jede Behandlung, nur die von den Ausschüssen festgelegten Verfahren. So manch teure, aber erfolgversprechende Behandlung ist da nicht dabei und muss selbst übernommen werden. Stichwort Delphin-Therapie oder innovative Krebstherapien bevorzugt in den USA. Gibt es einfach nicht auf Krankenkassen-Kosten, egal wie sinnvoll oder ungerecht die Sache ist.
Jede auch noch so reiche Gesellschaft muss Grenzen ziehen in Bereichen, in denen die einen gezwungen werden, für die anderen zu bezahlen. Wo diese Grenzen sind, darüber muss gestritten werden, bis ein Konsens gefunden wird, den große Teile der Gesellschaft mittragen können.
Ich finde die jetzigen Regelungen gar nicht so schlecht, um ehrlich zu sein.
Wenn mir die Sache so wichtig ist, brauche ich doch keine Sekunde überlegen, ob ich in Urlaub fahre oder das Geld anders verwende. Ob ich heirate, Standesamt reicht. Wenn ich natürlich erwarte, dass die Umstände sich anpassen und ich mich nicht anpassen muss, wird das wahrscheinlich nichts.